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Modell der Arbeitswertlehre

Modell zur Marxschen Arbeitswerttheorie

Überarbeitung 1. April 15

Vorbemerkung

Die Marxsche Arbeitswertlehre wird von ihren Anhängern intensiv akademisch geführt. Bürgerliche Ökonomen halten sie für überholt und lassen sie „links“ liegen. Die Diskussion hat ihren Ursprung in der buchhalterischen Aufarbeitung wirtschaftlicher, insbesondere kapitalistischer Prozesse. Das hat seinen Grund darin, dass kapitalistische Wirtschaftsprozesse in der Sprache des Geldes beschrieben werden, mehr noch sie sind ohne Geld nicht möglich. Die kaufmännische Rechnungslegung in Geldeinheit ist die Grundlage unternehmerischer Tätigkeiten.

Die Anhänger der Arbeitswerttheorie gehen von der Auffassung aus, dass volkswirtschaftliche Werte nur der Arbeit der Werktätigen entspringe. Auch die bürgerlichen Ursprungsväter der klassischen Ökonomie hatten diese Vorstellung. Es wäre absurd anzunehmen, Werte entsprängen aus dem Besitz von Maschinen, Geld oder Land. Die Maschinen müssen bedient, für Geld muss gearbeitet und das Land muss bestellt werden. Maschinen, Geld und Immobilien würden keine Werte schaffen. (s. dazu Anmkg. 1)

Was ist also das Problem? Es besteht darin, welche Bedeutung für die einzelnen Diskutanten die Begriffe Arbeit und Wert haben. Denn „die Arbeit“ ist eine kategoriale Bestimmung eines Beobachters, der sich in einer äußeren Distanz zu seinem Gegenstand wähnt. Er beobachtet in verschieden Situationen Personen in ihren Handlungen und ordnet sie als Arbeit ein. Noch schwieriger ist es, den Begriff „Wert“ kategorial zu bestimmen. In ihren Beziehungen bewerten Menschen, sich untereinander, bewerten Gegenstände und Handlungen. Die Werte von wirtschaftlichen Gütern und Leistungen werden in der Regel quantitativ in Geldeinheiten ausgedrückt. Die Qualität geht dabei verloren.

Nun werfen die „linken“ Vertreter der „reinen“ Arbeitswertlehre den „linken“ Kritikern Verrat an den grundsätzlichen Aussagen der Theorie vor (s. Marx, Das Kapital, MEW 25, S. 166). Es ist oft ein akademischer Streit um die richtige Darstellung des buchhalterisch erfassten Prozesses der Wertentstehung – ein ungenügender, wenn nicht unmöglicher Versuch, Dynamik statisch zu erfassen. Da werden Konten definiert und eröffnet, d.h. mit Zahlen gefüllt und miteinander zahlenmäßig, d.h. mathematisch verknüpft. Verkannt wird dabei, dass diese Art der Wirtschaftsanalyse den in kapitalistischen Denkkategorien verhafteten Beobachter kennzeichnet (Exkurs 1). Buchhaltungen sind nur zahlenmäßig erfasste Augenblickabbilder der Wirklichkeit. Sie sind darüber hinaus der unmögliche Versuch, durch Geldeinheiten die Qualitäten verschiedener Erscheinungen in Quantitäten auszudrücken. Ich habe mir nun die Mühe gemacht, den buchhalterischen Weg nachzuvollziehen.

Darstellung der Arbeitswerttheorie

Unter Verzicht einer vertieften Darstellung (s. aber Exkurs 3) soll im Folgenden versucht werden, kurz in Schlagworten die Arbeitswerttheorie zu skizzieren.

Danach entstehen die Werte in einer Volkswirtschaft im Raum der Produktion und nicht in dem der Zirkulation. Es heißt:

Die Arbeitskraft der Werktätigen ist die Quelle von wirtschaftlichen Werten

In der marxistischen Terminologie heißt es, dass „sich die Waren entsprechend der zu ihrer Produktion notwendigen Menge gesellschaftlicher Arbeit, also zu ihren Werten austauschen“. (Anm.: M. Sohn, Der dritte Anlauf, PapyRossa, 2012, S. 90). Welche Arbeit ist genau gemeint, was wird damit hergestellt, was sind das für Werte, was ist die Arbeitskraft? .Welche Konsequenzen hat die aufgestellte Kernaussage für die Variablen einer kapitalistischen Volkswirtschaft aus der Sicht marxistisch orientierter Wirtschaftswissenschaftler?

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April 26, 2015 - Posted by | Wirtschaft | , ,

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