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MODELL zur Abbildung von Wirtschaftsvorgängen in der Geldwirtschaft

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Das Modell: Zusammenfassung

Es gibt in unserem Wirtschaftssystem drei große Teilnehmergruppen: Die Banken (Zentralbank, Privatbanken), die Unternehmer und die Leistungslieferanten. Die Leistungslieferanten sind im Wesentlichen die im Wirtschaftsprozess stehenden Arbeiter und Angestellte. Wichtigstes wirtschaftliches Element bzw. Instrument für den Austausch von Leistungen ist das Geld. Der wirtschaftliche Prozess kann  wie folgt beschrieben werde:

In den Unternehmen werden Produkte oder auch Dienstleistungen mit Hilfe der Leistungslieferanten hergestellt. Volkswirtschaftlich gesehen, sind die gesamten Unternehmensausgaben Geldzahlungen für die Leistungen dieser Gruppe. Diese Geldzahlungen sind wiederum Einnahmen der Leistungslieferanten. Mit den Einnahmen kaufen sie die Produkte und Leistungen, die in den Unternehmen hergestellt wurden (s. Anm. 1). Ein Schema soll dieses vereinfachte Modell veranschaulichen:

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Abb. 1: Modellschema.

Die Funktion der Banken ist in diesem Schema nicht aufgeführt aber im Text erläutert (s. Anhänge, Abb. 2).

  • An diesem Modell wird anschaulich, dass in einer arbeitsteiligen Wirtschaft Geld ein Zirkulationsmittel ist, das den Leistungsaustausch zwischen Wirtschaftsteilnehmern erst ermöglicht: Während das Geld in die eine Richtung strömt, gelangen die Leistungen in die andere, wo Bedarf dafür ist. Das Geld wird vom Bankensystem bzw. letztlich von der Zentralbank bereitgestellt.
  • Auf der Geldseite wird deutlich, dass die ursprünglichen Ausgaben bzw. Kosten des Gesamtunternehmers, mit denen er seine Leistungslieferanten bezahlt (ihre Einnahmen), später als Ausgaben dieser Leistungsträger seine Einnahmen sind.

In einer Volkswirtschaft, die durch eine auf Geld basierenden Wirtschaft (Geldwirtschaft) gekennzeichnet ist, wird als stabil angesehen, dass die volkswirtschaftlichen in Geld erfassten Ausgaben die zukünftigen Einnahmen sind oder anders betrachtet, bei einer stabilen Volkswirtschaft ist die Summe aller Ausgaben gleich der Summe aller Einnahmen. (s. Anm. 2).

Diese Betrachtungsweise leitet sich aus dem kaufmännischen Denken von einer ausgeglichenen Bilanz ab. Nun sind alle Modelle Ansichten, Abstraktionen mit dem Versuch, einen ganzheitlichen dynamischen Prozess – hier die Wirtschaft – auf sogenannte Wesenheiten zu reduzieren (s. Anm. 8). Das vorliegende Modell vernachlässigt u.a. besonders die Übergänge

a. von den Ausgaben der Leistungslieferanten als Konsumenten zu den Einnahmen der Unternehmen als Produktanbieter. (Konsumentenmarkt)

b. von den Ausgaben (Kosten) der Unternehmen zu den Einnahmen der Leistungslieferanten (z.B. Lohnarbeiter, die eigentlichen Arbeitergeber, weil sie ihre Arbeit einbringen).(Arbeitsmarkt)

Diese Übergänge werden in der Wirtschaftswissenschaft gemeinhin in einem anderem Modell beschrieben, dem des „Marktes“.

Das Schema bleibt zunächst die Antwort auf die Frage schuldig, wie in einem solchen Kreislauf Überschüsse (Zins, Gewinn) verwirklicht werden können. (s.Anhang 1, Binswanger)

Darüber hinaus ist die Einteilung der Vielfalt von Wirtschaftsteilnehmer in die zwei Kategorien Unternehmer und Leistungslieferanten eine besonders starke Abstraktion.

Ich konzentriere mich auf die Diskussion des Punktes a.

Das Schema zeigt dort zwei Schwachstellen, die den wirtschaftlichen Austausch mit Hilfe des Tauschmittels Geld behindern:

I. Die Abnehmer behalten ihr Geld für andere Zwecke („Sparen“, Spekulation u.a.)

II. Die Leistungen werden nicht abgefragt, weil Sättigung herrscht oder an den Bedürfnissen vorbei produziert wird (s. Anm. 3).

Zu II

Die im Unternehmen hergestellten Produkte werden von denen abgenommen, die hauptsächlich an deren Herstellung beteiligt waren. Werden weniger Waren abgenommen, so verbleibt ein Mehr an Waren beim Unternehmer (Mehrwert/Profit). Dieser kann den Produktüberschuss selber konsumieren oder er hat ein Verwertungsproblem (s. Anm. 4). Dies ist die Warenseite (Produktionssphäre) des aus gegenläufigen, von einander abhängigen Kreislaufströmen (Geld/Ware) bestehenden Wirtschaftssystems.

Zu I

Auf der Geldseite (Zirkulationssphäre) gilt , dass die Ausgaben die zukünftigen Einnahmen sind. Das heißt, eine Volkswirtschaft ist dann stabil, wenn die einzelnen beteiligten Gruppen das wieder ausgeben, was sie einnehmen. Welche Wirkung hat es auf die Volkswirtschaft, wenn einzelne Gesellschaftsgruppen mehr Geld einnehmen, als sie ausgeben können oder wollen, indem sie entweder “sparen“ (man sollte besser von „Einkommensüberschuss erzielen“ sprechen) oder Gewinne machen (Gewinn als positives Saldo aus Ausgaben, bzw. Kosten und Einnahmen)? Es ist logisch, dass sich dieser Überschuss als Geldvermögen in den Taschen dieser Gesellschaftsgruppen anhäuft. Wenn dieses Geld nicht wieder ausgegeben wird, sei es als Konsum oder Investition (eine besondere Konsumart), sondern in Schweitzer oder privaten Tresoren gelagert oder von Spekulationskassen (z.B. Girokonten) gehalten wird oder in Spekulationsblasen zirkuliert, fehlt es der Volkswirtschaft. Diesem nicht ausgegebenen Geldüberschuss stehen produzierte Güter, bzw. Leistungen gegenüber, die nicht vom Markt geräumt werden. Unternehmen gehen pleite, die Volkswirtschaft schrumpft.

Das folgende Zahlenbeispiel soll diese Aussagen illustrieren :

Hier wird die sog. reiche Gruppe, bei der die Einnahmen größer sind als die Ausgaben und die einen Bevölkerungsanteil von 20%, umfassen soll, in ihren Einnahmen dem großen Rest der Bevölkerung gegenübergestellt. Sie soll einen Einnahmeanteil von 40% am BIP haben, hier mit 2000 Mrd. €./Jahr angegeben (lt. Stat.Bu.Amt hatte 2001 ein Bevölkerungsanteil von 18% einen Anteil von ca. 47% am Gesamteinkommen). Beim großen Teil der Bevölkerung sind im Wesentlichen die Ausgaben so groß wie die Einnahmen. Die Ausgaben des kleinen reichen Teils mögen bei konstant (!) z.B. bei 720 Mrd. Euro/Jahr liegen, das sind 36% des anfänglichen (!) BIP von 2000 Mrd. Euro. Der Überschuss würde dann anfänglich bei 4% BIP, bzw. 10%  bezüglich der anfänglichen Einnahmen liegen, der voraussetzungsgemäß angehäuft wird. Da die Ausgaben immer auch die zukünftigen Einnahmen sind, schrumpft das BIP im folgenden Jahr, in unserem Beispiel um 80 Mrd. Euro (4% von 2000). Das BIP schrumpft unter diesen Voraussetzungen solange , bis die Ausgaben der reichen Gruppe gleich deren Einnahmen sind, d.h. bis in unserem Beispiel 720 Mrd. Euro 40% des dann erreichten BIP ausmachen, also auf 1800 Mrd. Euro. Der Überschuss ist dann natürlich auf null geschrumpft

Das Entscheidende bei diesem Vorgang ist, dass der reiche Teil seine Einnahmen nicht konsumieren kann oder will und dadurch Überschuss (s. Anm. 5) angehäuft wird. Die Frage ist, wie in einem Kreisprozess dieser Überschuss abgebaut werden kann, ohne dass die Wirtschaft schrumpft? Verändern lässt sich diese Situation nur, wenn der Überschuss (s. Anm. 6 u.7) in die Volkswirtschaft fließt. Das geschieht heute über Kredite, wenn dafür Zinsen bzw. Gewinne winken. Diese verschärfen aber auf die Dauer das Problem. Es entsteht ein spiralförmiger Prozess (s. Anhang 1: Binswanger)

Wie kommt es zu diesem Prozess?

Das Gleichgewicht von Kauf und Verkauf, volkswirtschaftlich gesehen, von Ausgaben und Einnahmen wäre die Grundlage eines krisenfreien Wirtschaftsablaufes. Sie ist für eine Warentauschwirtschaft unmittelbar gegeben. Dort wird Ware gegen Ware getauscht. Verkauf kann nur durch gleichzeitigen Kauf stattfinden und umgekehrt. Die in der Hand ihrer Produzenten zum großen Teil nutzlosen Güter werden für ihn in nützliche Gebrauchswerte getauscht, die sich in der Hand des anderen Tauschpartners befinden

Schon die bloße Ungleichheit in der Einkommensverteilung in einer Geldwirtschaft führt tendenziell zu Überschüssen. Behoben wird diese Schwierigkeit, indem der Geldüberschuss an andere Wirtschaftsteilnehmer als Kredite weitergereicht wird, der ihn dann durch seine Ausgaben in den Kreislauf einschleust.

Kredite (Schulden) sind Ausdruck einer auf Geld beruhenden Volkswirtschaft, denn Geld ist Ausdruck von Schuldverhältnissen, es kommt über Kredite in den Umlauf. Zwei Drittel der Geldscheine werden durch die Zentralbank über Kreditvergabe an die Zentralbanken in den Umlauf gebracht. Der Rest durch Ankauf von Anleihen, Gold und Devisen. Das Giralgeld, mit dem man ebenfalls bezahlen kann und das als Grundlage das Zentralbankgeld hat, ist nichts anderes als Schulden der Bank ihren Einleger gegenüber, denen wiederum Schulden der Kreditnehmerkunden an die Bank gegenüberstehen. Schulden sind aber auch Ausdruck von Besitzverhältnissen.

Nach der Auffassung von R. Dietz (s. sein Artikel „In Memoriam Gerhard Margreiter“, 2008, http://www.rd-coaching.at) stellt Geld einen Ausgleich zwischen dem Geben und Nehmen von Leistungen her. Wenn eine Leistung geliefert wurde, wird Geld statt einer anderen Leistung angenommen, um es zu einem späteren Zeitpunkt und einem anderen Ort gegen eine andere Leistung einzutauschen. Wird nun Geld selbst abgegeben, so wird allerdings dieser Ausgleich zwischen Geben und Nehmen durchbrochen. Die Geldbesitzer fordert mehr Geld zurück als er gegeben hat, den Zins.(Anm. 8 u. Anhang 3)

Jede arbeitsteilige Geldwirtschaft ist darauf angewiesen, dass Leistungen und Gegenleistungen zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten stattfinden können. Das bedeutet, dass es Vertrauensverhältnisse, beziehungsweise Kreditverhältnisse gibt, weil die Teilnehmer darauf vertrauen müssen, dass sie für ihre Leistungen zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort auch Gegenleistungen erhalten. Die Aufgabe des Banksystems (Privat- u. Zentralbanken) besteht dabei darin, die Sicherheit zu liefern, dass der warenliefernde Teilnehmer in angemessener Zeit eine Gegenleistung erhält.

Nun könnte der Schuldner seine Schulden durch Leistungssteigerung tilgen, um dafür das Geld zu verdienen. Gesamtwirtschaftlich kann aber der Schuldner seinen Kredit nur zurückzahlen, soweit er seine Leistung absetzen kann, denn erst dann erhält er Geld für die Kredittilgung. Das ist die Ohnmacht des Schuldners. (Anmk. 8a) Erbringt er die Leistung zusätzlich zu seinem bestehenden Konsum und wird sie abgenommen, wächst die Volkswirtschaft. Schränkt er seinen Konsum ein, um die Schulden zu bezahlen, schrumpf die Wirtschaft. Entscheidend bei der Leistungssteigerung zur Schuldentilgung ist nun, dass bei gleichem Schlüssel der Einkommensverteilung dies auch eine Einkommenserhöhung der Gläubigerseite bedeutet, da in einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft die Leistungserhöhung einer gesellschaftlichen Gruppe synergetisch Leistungserhöhungen der anderen nach sich zieht

So entsteht ein zusätzlicher Überschuss, der wiederum vom Schuldner übernommen werden muss, soll eine volkswirtschaftliche Schrumpfung vermieden werden. Das Ergebnis? Die erhöhte wirtschaftliche Leistung des Schuldners führt zu einem Wirtschaftswachstum und nur zu einer Schuldenverringerung, da durch die Einkommenserhöhung des Gesamtgläubigers zusätzliche Schulden übernommen werden mussten. Sie kann sogar bei extrem ungleicher Einkommensverteilung zu einem exponentiellen bzw. linearen Schuldenwachstum führen (s. Anhang 2 Schuldentilgung). Erst durch eine weitere nicht leistungssteigernde Konsumerhöhung des Gläubigers, der den Überschuss abbaut, können die Schulden gänzlich getilgt werden. Gleichzeitig mit der Schuldentilgung ist ein Wirtschaftswachstum verbunden. Die Investition ist eine besondere Konsumform, die zur Leistungssteigerung führt. Mit ihr sichern Unternehmen ihren Profit.

Überschüsse, insbesondere Zins und Gewinn, führen derart zu einem ständigen Wachstumszwang.

Es entsteht eine Wachstumsspirale (s. Anhang 1 Binswanger).

Dabei wächst zwangsläufig auch das Guthaben-Schulden-Paar. Dies bedeutet zwar für junge Volkswirtschaften eine kurzfristige Lösung, aber irgendwann kommt das System an eine Grenze (bei Keynes “Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals“, bei Marx „tendenzielle Fall der Profitrate“ genannt), zu beobachten im Vergleich von jungen Volkswirtschaften wie die osteuropäischen und asiatischen und den alten wie die europäischen.

Die Politiker werden unsere Wirtschaftskrise nicht lösen können, wenn sie, wie die neoliberalen Wirtschaftswissenschaftler diese Überschussproblematik ausblenden und nicht angehen, entweder, dadurch, dass die Entstehung gedämpft bzw. gedeckelt (s. http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/meudalismus.htm) oder der Überschuss durch Steuermaßnahmen (nicht nur steuerliche) abgeschöpft wird. Dies würde auch zum Vorteil der reichen Gruppen gereichen. Hauptursache für die Entstehung unserer krassen Einkommen- bzw. Vermögen- Ungleichverteilung ist die Möglichkeit, durch Besitz knapper Wirtschaftsgüter wie Geld, Boden und Produktionsmittel im großen Stil leistungsloses Einkommen zu erzielen. In einem Artikel von Harald Wozniewski (www.dr-wo.de ) steht: „Einsamer Reichtum basiert auf der Verarmung der Bevölkerung – Gemeinsamer Reichtum auf der Beschränkung der Reichen“.

Ergebnis

Das Modell zeigt, dass eine ungleiche Einkommensverteilung zu wirtschaftlichen Störungen führen kann. Dies ist eine ethische bzw. politische Frage und keine der Mechanik oder des Regelkreises (s. Anm. 8).

Extreme ungleiche Einkommensverhältnisse entstehen vor allem dann, wenn es in der Gesellschaft Möglichkeiten gibt, durch den bloßen Besitz von knappen, aber für alle notwendigen Gütern leistungsloses Einkommen zu erzielen . In einer modernen arbeitsteiligen Industriegesellschaft sind:

  • Produktionsmittel knappe Güter. – Ihr Besitz führt zu Profiten.
  • Weiterhin ist der Boden ein knappes, nicht vermehrbares Gut. – Sein Besitz führt zur Bodenrente.
  • Aber besonders ist Geld ein solches Gut, denn das Geld ist nicht nur bloßes Tausch- , sondern auch Aufbewahrungsmittel, das durch Hortung dem Wirtschaftskreislauf entzogen werden kann. Es ist darüber hinaus Wertmessung, reduziert auf eine Zahl  und Ausgrenzungsmittel (Wer kein Geld hat, fällt aus dem Wirtschaftsprozess heraus) Der Besitz von Geld führt zum Zins als leistungsloses Einkommen. Er ist für eine entwickelte Volkswirtschaft die Hauptquelle für die entstehende ungleiche Vermögensentwicklung und die Notwendigkeit von Wirtschaftswachstum.(z. Zins u. z. Fkt. der Banken s. Anmerkung 9)

Lösungsvorschläge

Die Instabilität des Wirtschaftsprozesses liegt in der Überschussproblematik.

Wie werden Geldüberschüsse außer durch Sparen erzielt?

  1. Durch Einkommensunterschiede, z.B. Managergehälter. Sie sind so groß, dass sie nur zu einem Teil für den Konsum ausgegeben werden können.
  2. Durch leistungsloses Einkommen, das auf Besitz beruht, nämlich:
    1. Besitz von Produktionsmittel (Unternehmen); er führt zum Profit (Unternehmergewinn).
    2. Besitz von Geld; er führt zum Zins.
    3. Besitz von Boden und Immobilien, er führt zur Pacht bzw. Miete

Hier setzen die Lösungsvorschläge an:.

  • Zu 1: Steuerliche Maßnahmen.
  • Zu 2a: Eine Maschinensteuer, eine entsprechende Lohnpolitik und die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens würde zu einer Minimalisierung der Gewinnrate führen, (Autor Moewe)
  • Zu 2b: Eine Nutzungs- und Kreditgebühr würde zu einer Minimalisierung des Zinses führen (Freiwirtschaftler: Gloetlze, Creutz, Regionalgeld, u.a., s. Anmk. 9.).
  • Zu 2c: Eine Kommunalisierung würde das leistungslose Einkommen aufgrund von Bodenbesitz abschaffen (Freiwirtschaftler)

Es geht darum, die Anhäufung von Überschüssen durch Maßnahmen abzuschöpfen, wie z.B. den genannten, sonst hilft sich das Wirtschaftsystem selbst. Es schrumpft: Firmen gehen pleite, verschwinden und mit ihnen zum großen Teil die Geldvermögen/Schulden der Gläubiger/Schuldner. In der Realität bildet sich der Schrumpfungsvorgang durch Konjunkturzyklen ab. Diese verstärken aber die Ungleichverteilung der Eigentumsverhältnisse dadurch, dass es rechtzeitig vor einem Abschwung immer Eigentümer gibt, die ihr Vermögen sichern können. Bei dem nächsten Aufschwung haben sie dann bessere Bedingungen, ihr Vermögen zu vergrößern. Die treibende Kraft für Entstehung der Überschussproblematik – Zins, Gewinn, Pacht – ändert sich nicht.

Die Bibel empfiehl zu den Konjunkturzyklen eine kluge Alternative: “Alle sieben Jahre sollst du ein Erlassjahr halten“, 5. Mose, 15,1. (Anmerkung 10)

Kurzfristig übernimmt der Staat als „infallibler Schuldner“ eine andere Lösung. Da er in der Lage ist, die Rückzahlung von Schulden in die weite Zukunft zu verschieben, mildert er durch Schuldenübernahme die Überschussproblematik kurzfristig, löst sie aber nicht. (Anmerkung 11)

Anmerkungen s. PDF-Datei oben

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November 8, 2009 - Posted by | Wirtschaft

2 Kommentare »

  1. […] Modelle […]

    Pingback von Ansichten | Juli 23, 2010 | Antworten

  2. […] Grafiken der Präsentation siehe Kreisläufe, Modelle […]

    Pingback von Geld im Kapitalismus [ eine Präsentation ] « Ansichten | Juni 17, 2011 | Antworten


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